
In den vergangenen Jahren wurde sie unter Tierhaltern zusehends Thema: Tierkrankenversicherung. Denn die Kosten, die die medizinische Versorgung eines Haustieres mit sich bringt, können Tierhalter durchaus an die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten bringen.
Während planbare Aufwendungen, z. B. für Impfungen und Entwurmungen, für die meisten noch gut zu stemmen sind, können unvorhergesehene Erkrankungen schnell empfindliche Kosten für Diagnostik und Therapie verursachen. Angesichts dieser potenziellen finanziellen Belastung suchen viele Tierhalter nach Optionen, um sich und somit ihr geliebtes Tier abzusichern.
Das Wichtigste über die Tierkrankenversicherung
Tierkrankenversicherungen arbeiten dabei nach dem gängigen Prinzip: es wird ein monatlicher Versicherungsbeitrag fällig und im Gegenzug übernimmt die Versicherung anfallende Tierarztkosten – vereinfacht ausgedrückt.
Denn ganz so simpel ist es dann doch nicht. Neben verschiedenen Beitrittskonditionen, die unter anderem von Alter, Rasse und Vorerkrankungen des Tieres abhängig sind, lohnt sich ein aufmerksamer Blick ins Kleingedruckte.
Teilweise anfallende Selbstbeteiligung, Kostenobergrenzen und ausgeschlossene Erkrankungen und Leistungen können den vermeintlichen Nutzen einer Tierkrankenversicherung zunichtemachen. Des Weiteren tritt nach Vertragsabschluss zumeist eine gewisse Wartezeit in Kraft, in der der Versicherungsschutz noch nicht greift.
Tierkrankenversicherung für Hunde

Tierkrankenversicherungen für Hunde werden zurzeit sicherlich deutlich häufiger angefragt, als solche für Katzen. Das Angebot ist diesbezüglich somit auch deutlich größer und detaillierter. Die meisten Versicherungen ähneln sich in den zu Beginn abgefragten Kriterien.
Das Geburtsdatum und somit das Alter des Hundes kann bereits darüber entscheiden, ob der Hund überhaupt versichert werden kann und wenn ja, zu welchen Konditionen. Je jünger der Hund ist, desto besser die Chancen und niedriger die Beiträge.
Viele Versicherungen staffeln zudem ihre Beiträge, so dass mit zunehmendem Alter des Hundes auch die monatlichen Beiträge ansteigen. Ebenso entscheidend ist die Rasse des zu versichernden Hundes. Im Allgemeinen sind große bis sehr große Rassen teurer in der Versicherung, als kleine bis mittelgroße Hunde.
Extremzuchten wie brachyzephale Rassen (kurzköpfige, wie Mops, Bulldogge etc.) oder Riesenrassen (wie Doggen und Molosser) schlagen mit höheren Beiträgen zu Buche und sind oft durch Ausschluss rassetypischer Erkrankungen limitiert (Atemwegserkrankungen, Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogendysplasie).
Tierkrankenversicherung für Katzen

Auch für Katzen können Tierkrankenversicherungen abgeschlossen werden, wenngleich das Angebot hier auch etwas kleiner und weniger individuell ist. Das liegt teilweise daran, dass die unterschiedlichen Katzenrassen sich deutlich weniger unterscheiden, als das bei Hunden der Fall ist. Trotzdem greifen auch hier gewisse Einschränkungen bezüglich rassetypischer Erkrankungen, sowie Eintrittskriterien anhand Alter und Vorerkrankungen der Katze.
Welche Haustiere werden versichert?
Nachdem wir bereits angerissen haben, dass es bestimmte Kriterien gibt, die vor Eintritt abgefragt werden und gewissen Einschränkungen bezüglich Erkrankungen gelten, möchten wir darauf nun noch einmal genauer eingehen. Was steht nun also konkret vor dem erfolgreichen Abschluss einer Tierkrankenversicherung?
Das erste und in den meisten Versicherungen ausschlaggebendste Kriterium ist das Alter des zu versichernden Tieres. Je jünger ein Tier ist, desto problemloser ist der Eintritt in eine Versicherung. Denn bei einem jungen Tier wird von einer guten Allgemeingesundheit ausgegangen und somit von niedrigen Tierarztkosten, was für die Versicherungen natürlich entscheidend ist.
Mit steigendem Alter stellt jedes Tier auch ein größeres Risiko für die Versicherung dar, was sich daher in höheren Beiträgen niederschlägt. Abgesehen vom Alter erfragen die Versicherungen mögliche Vorerkrankungen. Damit zusammenhängende Folgeerkrankungen werden dann oft ausgeschlossen, sprich nicht mit versichert.
Im Zuge dessen wird in vielen Fällen Einsicht in die Krankenakte des Tieres gefordert, oder ein Fragebogen an den behandelnden Tierarzt geschickt, den dieser vor Aufnahme des Tieres in die Versicherung ausfüllen soll. Des Weiteren schließen viele Versicherungen bestimmte Erkrankungen und/oder Behandlungen pauschal aus.
Da wären an erster Stelle sicher rassetypische Erkrankungen zu nennen. Für den Besitzer einer Französischen Bulldogge oder eines Mops wird kaum eine Versicherung zu finden sein, die die Kosten für Probleme im Zusammenhang mit Atemnot übernimmt.
Ein Schäferhundbesitzer wird Schwierigkeiten haben, Hüfterkrankungen mitzuversichern, sowie Dobermannhalter bei auftretenden Herzproblemen vermutlich selber zahlen müssen. Und wer eine Perserkatze sein Eigen nennt, sollte davon ausgehen, trotz Versicherung ohne finanzielle Abdeckung dazustehen, wenn das Tier Augen- oder Nasenprobleme bekommt.
Neben den genannten Einschränkungen haben viele Versicherungen Routineeingriffe und -behandlungen aus ihren Leistungen herausgenommen, wie beispielsweise Kastrationen, oder Kosten für Wurmkuren und Impfungen. Es lohnt sich demnach immer ein Blick ins Kleingedruckte und ein aufmerksames Vergleichen der Angebote und Konditionen.
Wann ergibt eine Tierkrankenversicherung Sinn?

Wann und mit welchen Informationen eine Versicherung schliesslich über den Eintritt deines Tieres entscheidet, haben wir nun geklärt. Aber unter welchen Voraussetzungen kannst du davon ausgehen, dass eine solche Versicherung für dich und dein Tier Sinn ergibt, sprich einen finanziellen Vorteil und eine verlässliche Absicherung bedeutet?
Das ist im Allgemeinen dann der Fall, wenn du ein grundsätzlich gesundes Tier hast und eine Versicherung gefunden hast, die eine breite Abdeckung und wenig Ausschlüsse bietet. Entscheidend ist außerdem, inwieweit du ein Mensch bist, der auf Sicherheit bedacht ist und ob du finanziell in der Lage wärst, unvorhergesehene und hohe Kosten ohne Hilfe begleichen zu können.
Denn du solltest verschiedene Szenarien durch kalkulieren. Dazu solltest du einen realistischen Wert ermitteln, welche monatlichen Tierarztkosten bei deinem Tier zu erwarten sind, wenn nichts größeres Unvorhergesehenes passiert. Hier solltest du an prophylaktische Dinge wie Impfungen und Antiparasitika denken, aber auch an kleinere Behandlungen, wie Krallen schneiden, Zeckenbisse, Durchfall oder Erbrechen.
Daraufhin stellt sich die Frage, ob du den so ermittelten Betrag alleine stemmen könntest und natürlich, wie hoch dieser Wert ist. Steht er in einem vertretbaren Verhältnis zu dem Monatsbeitrag, den du an eine Versicherung zahlen müsstest? Wäre es gegebenenfalls für dich sinnvoller, ein Konto einzurichten, auf das du diesen Betrag monatlich einzahlst und von dem du dann Tierarztrechnungen begleichst?
Wenn eine größere oder langwierige Erkrankung auftritt, wird ein solches Konto nicht lange liquide bleiben. In diesem Fall wärst du also wieder mit einer Versicherung deutlich besser gestellt. Im Endeffekt ist es also ein Rechenexempel und hängt davon ab, wie flexibel du finanziell im Notfall bist. Die Sicherheit, im Ernstfall hohe Tierarztkosten nicht selber zahlen zu müssen, bezahlst du mit regelmäßigen kleineren Kosten.
Tierkrankenversicherung VS. OP-Kostenversicherung
Im Bereich der tiermedizinischen Versicherungen muss des Weiteren noch zwischen Tierkrankenversicherungen und reinen OP-Kostenversicherungen unterschieden werden. Während Erstere darauf ausgelegt sind, (vermeintlich) sämtliche anfallende Tierarztkosten abzudecken, greifen Letztere lediglich bei Operationen, sprich Eingriffen in Narkose.
Die Entscheidung gegen eine Tierkrankenversicherung und für eine OP-Kostenversicherung kann einen sinnvollen Kompromiss darstellen. Denn die Versicherungsbeiträge sind deutlich niedriger, während der Besitzer im Fall einer OP, die erfahrungsgemäß fast immer mit hohen bis sehr hohen Kosten verbunden sind, finanziell abgesichert ist. Auch hier gibt es aber große Unterschiede bezüglich der Konditionen, sodass ebenfalls vergleichen und recherchieren anzuraten ist.
TIPP: Die Hundekrankenversicherung der deutschen Familienversicherung bietet einen umfassenden Schutz und beinhaltet die Hunde-OP-Versicherung.
Tierhalterhaftpflicht

Der Vollständigkeit halber soll hier auch das Thema Tierhalterhaftpflichtversicherung erwähnt werden. Dabei dreht es sich nicht um tiermedizinische Aspekte, sondern um eine Absicherung von durch das Tier herbeigeführten Schäden.
TIPP der Redaktion: eine Hunde-Haftpflicht kostet bei einer Versicherungssumme von 20 Mio. € nur 8,40 € pro Monat (ohne Selbstbeteiligung). Dieses Angebot sollten sich alle Hundebesitzer gut überlegen. Wie schnell ist es passiert, dass der Hund sich zum Beispiel mal an einer Brille oder einem Handy vergreift?
In den Bundesländern Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen besteht sogar eine gesetzliche Pflicht zur Hundehaftpflicht.
Fazit
Prinzipiell ist das Modell absolut sinnvoll. Zurzeit sind die Beiträge für komplette Tierkrankenversicherungen in vielen Fällen hoch, was eine flächendeckende Nutzung verhindert – und das wiederum steht niedrigeren Beiträgen im Wege.
Doch die Tatsache, dass die tiermedizinische Versorgung unserer Haustiere ein durchaus beträchtlicher Kostenfaktor sein kann und nicht selten der limitierende Grund ist, aus dem Behandlungen abgelehnt werden (müssen), spricht dafür, das Modell der Tierkrankenversicherungen weiter auszubauen und zu verfeinern. Bei dem Wunsch, eine solche Versicherung abzuschließen, dies frühzeitig zu tun, wenn das Tier noch jung und bestenfalls gesund ist.
Zusatz der Redaktion: Eine gute Option bietet die Tierkrankenversicherung der deutschen Familienversicherung mit dem EXKLUSIV Tarif, diese bietet bis zu 100% Kostenübernahme der Tierarzt- und OP-Kosten. Keine Wartezeit, einfache Gesundheitsfrage.
Weitere Vorteile:
- ✅ bis zum 4-fachen GOT-Satz
- ✅ weltweiter Schutz
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- ✅ keine Wartezeiten
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Hier geht es zu den jeweiligen Versicherungen, die wir guten Gewissens empfehlen können: