Öko-Hund: 5 Ernährungs-Tipps für umweltbewusste Hundehalter

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Nachhaltige Hundehaltung kommt langsam, aber sicher in Mode. Im Fachhandel gibt es immer mehr gesundes Futter, naturbelassene Kauartikel und Superfoods für Hunde. Blogs zum Thema „Öko-Hund“ sprießen aus dem Boden – ähnlich intensiv wie die reellen und virtuellen BARF-Shops. Kurzum: Das Umweltbewusstsein unter Hundehaltern wächst.

Wer seinem Vierbeiner ein nachhaltiges Leben bieten will, hat zwei große Herausforderungen zu bewältigen. In dem Dickicht der Öko-Produkte muss der umweltbewusste Halter erst einmal lavieren lernen.

Er darf dabei den Blick nicht nur auf seinen Hund richten und muss stattdessen globaler, ganzheitlicher denken. Unsere Tipps für nachhaltige Hundehaltung helfen dir, grüne Wege zu beschreiten.

1. Natur statt Fastfood

Nicht anders als bei Menschen ist auch die Ernährung bei Hunden der Schlüssel zu einem gesunden und naturnahen Leben. Stark verarbeitete Nahrungsmittel, aber auch billig erzeugte Zutaten belasten nicht nur den Hundekörper, sondern auch die Umwelt.

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Die Herstellung von Trockenfutter – dem Klassiker beim Hunde-Fastfood – ist besonders energieintensiv und somit am meisten umweltschädlich. Wer von einem Öko-Hund träumt, sollte einfache und naturbelassene Nahrungsmittel verwenden: entweder barfen oder selbst kochen.

Wenn Fertigfutter, dann eins mit wenigen, einfachen Zutaten, kein Industrieprodukt. Hätte dein Hund eine Wahl, würde er wohl nie zu Fertig-Pellets greifen.

2. Kleine Betriebe statt Massentierhaltung

Wer Frischfleisch als Fütterungsmethode für seinen Vierbeiner wählt, muss nicht gleich einen Öko-Hund zu Hause haben. Schließlich tragen BARF-Fans ebenfalls zum Klimawandel bei, vor allem wenn die Erzeugnisse aus der Massentierhaltung stammen.

Das ist meist bei den bekannten Konzernen der Fall: Das Geschäft mit Billigfleisch haben schließlich längst große Tierbedarf-Händler und sogar Baumärkte entdeckt.

Dabei hinterlässt hoher Fleischkonsum ganz tiefe ökologische Fußabdrücke. Umweltbewusste Halter sollten deswegen auf die Fleischherkunft achten und dessen Menge zugunsten anderer hochwertiger Zutaten reduzieren.

Hunde brauchen beim Fleisch auch keine Lebensmittelqualität – das kurbelt den Fleischkonsum nur noch an. Haustiere erfreuen sich auch an Knorpeln, Knochen und Körperteilen, die bei Menschen auf keine Begeisterung stoßen.

Wer ländlich wohnt, könnte auch beim Jäger anklopfen: Wildfleisch von frei lebenden Tieren ist zu 100 % naturbelassen und frei von Tierqual, schließlich kommt das Wild weder mit Käfigen und Ketten noch mit Antibiotika und Anabolika in Berührung.

3. Eigenbehälter statt Einweg-Plastik

Wer auf Frischfleisch als natürliche Fütterungsmethode bei Hunden setzt, kann online oder stationär einkaufen. Großstädter sind dabei klar im Vorteil und können sich oft an einer Frische-Theke in einem BARF-Geschäft um die Ecke bedienen.

Allein in Berlin gibt es an die 40 stationäre BARF-Shops mit einem breiten Sortiment an Frisch- und Tiefkühlfleisch. Doch egal, ob im Netz oder vor Ort: Barfer haben mit einem negativen Nebeneffekt der an sich positiven Entwicklung zu tun: der Kunststoff-Flut.

In der Regel werden nämlich im Einzelhandel auch kleinste Fleischmengen – wie etwa Tagesrationen für Chihuahuas – fein portioniert in Plastik-Tüten verpackt.

Selbst gebrachte Mehrwegbehälter würden die Plastikflut erheblich reduzieren und sind ganz nebenbei auch komfortabler in der Handhabung.

Fleischreste aus einer dünnen Plastikfolie herauszupulen ist ja nicht gerade spaßig. Im Online-Handel sind Mehrwegbehälter aus hygienischen Gründen leider nicht möglich, umweltbewusste Hundehalter können aber solche Internet-Shops wählen, die ihre Styropor-Verpackungen zurücknehmen und wieder verwenden.

TIPP: Für das umweltschädliche Styropor, das im Tiefkühlhandel verwendet wird, gibt es mittlerweile Alternativen. Das bayrische Start-Up „Landpack“ hat eine Strohkiste entwickelt, die ähnlich gute isolierende Eigenschaften hat und zusätzlich noch Kondenswasser aufnehmen und so die Feuchtigkeit beim Transport reduzieren kann. Die Landbox besteht aus Strohplatten und ist mit einer vollständig kompostierbaren Folie aus Stärke umhüllt. Jetzt muss die Strohkiste nur noch in den BARF-Shops zum Einsatz kommen.

5. Basics statt Gadgets

Convenience-Nahrungsmittel haben längst auch Hundehaushalte erobert – für jeden Anlass und jeden Gemütszustand gibt es Fertigprodukte:

Leberwurst in der Tube wirkt motivierend, Hundeeis gilt als Stimmungsaufheller, Hundeschokolade sorgt für Freudensprünge nicht nur zum Geburtstag und ein Hundebier löscht den kleinen Durst ganz ohne Prozente.

Abgesehen davon, dass dein Hund weder Bier noch Schokolade braucht, lässt der ganze kulinarische Schnick-Schnack die Müllberge nur noch größer werden.

Im Handel gibt es unzählige, auch unverpackte Kauartikel, die deinen Hund in Verzückung versetzen – auch damit machst du ihm eine große Freude. Und der Natur ein Riesengeschenk – durch Müllvermeidung.

6. Reste retten statt wegwerfen

Wer sich für den Hund kulinarisch betätigen und dabei eine ganze Menge Biomüll reduzieren möchte, kann das mit einfachen Mitteln tun.

Statt Übriggebliebenes wie Eier- und Kartoffelschalen, Karottengrün, verwelkten Salat oder Apfelgriebs wegzuschmeißen, könntest du die Reste deinem Hund anbieten.

Kochen, was gekocht werden muss, und anschließend pürieren – solch ein Brei sieht vielleicht nicht besonders appetitlich aus, bietet aber eine gesunde Beilage und willkommene Abwechslung im Hundenapf. Aus einer solchen Püreemasse kannst du auch leicht Hundeeis herstellen oder Kekse backen.

Fazit

Naturbelassene Nahrungsmittel belasten weder den Hundekörper noch die Umwelt: Je einfacher du den Hund ernährst, desto besser. Hunde werden zu Umweltsündern nämlich hauptsächlich durch Futter, dessen Produktion hohe Emissionen verursacht.

Achtest du auf die Fleischherkunft, respektierst du nicht nur den eigenen Hund, sondern auch das Nutztier, das im Hundenapf landet. Wer die Umweltbelastung globaler reduzieren möchte, müsste sich nach seinem vierbeinigen Freund beim Tierschutz umsehen – nicht beim Züchter. Denn je mehr hungrige Mäuler zu stopfen sind, desto schlimmer die Folgen für die Umwelt.

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Studierte Journalistin und geborener Hundefreak, beschreite ich seit einigen Jahren grüne Wege: Naturheilkunde und Nachhaltigkeit für Mensch und Tier. Gebürtige Polin, Freiburg-Liebhaberin und Berlin-Versagerin. Nach einigen beruflichen Stationen als angestellte Redakteurin in Darmstadt, Freiburg und Stuttgart arbeite ich als freiberufliche Journalistin und Autorin. Nach sechs unruhigen Jahren in Berlin wohne ich - sehr ruhig - mit Partner und zwei Tierschutzhunden auf einem alten Bauernhof bei Potsdam.